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Mangold – schön, gesund & bescheiden

Seit zwei Jahren habe ich einen kleinen Garten und versuche mich ein wenig im Gemüseanbau. Letztes Jahr habe ich mein Gemüse mehr oder minder an die Kohlfliege verloren – seit diesem Jahr beziehe ich Gemüse aus meiner Solawi. So habe ich den Anbau im eigenen Garten auf ein Minimum reduziert.

Vor allem wegen seinem hübschen Aussehen zog der Stielmangold in meinem Garten ein. Mit seinen bunten Blattstielen in den Farben weiß, cremfarbig, gelb-organge und rot sollten er ein wenig Farbe ins Grün bringen. 

Und jetzt – jetzt bin ich schier Begeistert von diesem tollen Gemüse. Er ist nicht nur sehr schnell und einfach zuzubereiten (ein wichtiges Kriterium für einen Kochmuffel), sondern auch noch gesund!

Neben den Farbstoffen Betalaine, Carotinoide und Anthocyane, denen eine positive Wirkung auf die menschliche Gesundheit nachgesagt wird, enthält Mangold verschiedene Vitamine wir ß-Carotine, Vitamin B2, C, E & K sowie Fohlsäure. Hinzu kommen unterschiedliche Mineralstoffe wie Magnesium, Eisen, Calcium, Kalium, Mangan und Kupfer.*

Für die Zubereitung gibt es viele Möglichkeiten. Ich mag ihn am liebsten wenn er in der Pfanne oder im Topf in Olivenöl kurz angebraten wird. Nach belieben noch etwas Salz und Pfeffer hinzu und fertig ist eine leckere Beilage für Kartoffeln oder Nudeln. Lecker schmeckt er auch, wenn nach dem Anbraten etwas Sahne hinzugegeben wird. Im Internet kann man viele weitere Rezeptideen finden.

Das schöne am Mangold ist, dass man ihn eigentlich das ganze Jahr über ernten kann. Einmal gesät, können ab Mitte Juni regelmäßig die äußeren, großen Blätter abgeernten und frisch zubereitet werden.

Anbauhinweise für Hobbygärtner

Das Saatgut des Mangolds besteht aus „Knäueln“ und jedes Knäul besteht aus 2 bis 5 Samen. Das bedeutet, dass jedes Knäuel mehrere Pflanzen hervorbringt. Das ist unten links im Bild gut zu sehen. Sortenmischungen mit bunten Stielen sind somit nicht nur Gemüselieferanten sondern zusätzlich sehr dekorativ.

Da der Mangold zu der gleichen Familie wie der Spinat und der Roten Beete gehört, sollten diese drei Gemüsarten nicht nacheinander auf der gleichen Fläche angebaut werden.

Die Aussaat erfogt bereits ab Ende April, Anfang Mai – je nachdem wie warm es ist. Zu niedrige Temperaturen können zum Schossen führen. Die Knäul werden 2 bis 3 cm tief und in einem Abstand von 35-40 x 35-40 cm gesät. (Der Blattmangold kann etwas enger gesät werden: 25 x 25 cm).

Bei der Ernte ab Mitte Juni ist darauf zu achten, dass nur die äußeren Blätter abgertet werden. Die inneren Herzblätter bleiben stehen, sodass die Pflanze von innen heraus weiter wachsen kann. So ist eine fortlaufende Ernte bis zum Frost möglich. Da der Stielmangold den Winter i.d.R. nicht übersteht, sollte er im Herbst abgeerntet werden.

Für ein gutes Wachstum benötigt der Mangold regelmäßig Wasser. Um hier die Verdunstung zu minimieren, sollte der Boden um die Pflanzen mit Mulch ausgelegt werden.

Mangold 2

 

Die Lagerung von Mangold

Leider ist der einmal geerntete Stielmangold nicht lange haltbar und fängt schnell an zu welken. Am besten ist es, wenn er direkt vor der Zubereitung frisch geerntet oder eingekauft wird. Wenn es nicht anders möglich ist, kann die Lagerfähigkeit auf etwa zwei Tage ausgedehnt werden. Dazu wird der Mangold in einem feuchten Geschirrtuch oder in eine locker verschlossene Plastiktüte im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahrt.

Mangold einkaufen

Für Menschen die keinen eigenen Garten haben, empfiehlt es sich, den Mangold vor der Zubereitung ganz frisch einzukaufen. Am besten fragen Sie mal bei Ihrem Direktvermartenden Betrieb um die Ecke nach. Hier gibt es sicherlich erntefrischen Mangold im Hofladen zu kaufen. Die Mitglieder von Solawis werden über die Sommermonate mit Sicherheit ausreichend mit dem genügsamen Gemüse beliefert. 

Noch kein Solawi-Mitglied? Dann informieren Sie sich jetzt über Solawis im Delitzscher Land >> Solawis im Delitzscher Land

*Quelle: zentrum-der-gesundheit.de


Ziel ist es die lokale, gemeinschaftliche Grundversorgung, ökologisches Bewusstsein und die Partizipation an Produktionsprozessen zu fördern und somit langfristig in der Region Delitzscher Land zu verwurzeln.

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Besuch beim Bio-Hof Felgner

An der Hauptstraße in Wiedemar bei Leipzig – Schkeuditz befindet sich der auf den ersten Blick sehr kleine Bio-Hof Felgner. Den Familienbetrieb hat Henri Felgner 2015 von den Eltern übernommen. Seit 2003 wird hier bereits ökologisch gewirtschaftet. Um den Hof herum befinden sich 0,5 ha Gründüngung, Gemüse, ein paar Schafen und zwei Zebus – auch „Buckelrinder“ genannt.  1 ha mit verschiedensten Kartoffelsorten, sowie 124 (!) ha Ackerbauflächen sind etwas weiter vom Betrieb entfernt. 124 ha sind wirklich viel für einen Biobetrieb! Auf diesen baut Herr Felgner als ausgebildeter Landwirtschaftsmeister, Getreide und Ackerbohnen an. Natürlich auch alles ökologisch und nach Bioland – Richtlinien zertifiziert.

Im Gespräch mit ihm wurde deutlich: Im Verhältnis zum Ackerbau macht das Gemüse die meiste Arbeit – obwohl hiervon nur 0,5 ha angebaut werden. Zum besseren Verständnis für die Konsumentinnen: Dies erklärt auch die preislichen Unterschiede zwischen einem Kilogramm Getreide und beispielsweise einem Kilogramm Tomaten. In einem Kilogramm Tomaten stecken von der Pflanzung bis zur Ernte einfach viel, viel mehr händische Arbeitsstunden als in einem Kilogramm Getreide. Das alles stemmen Herr Felgner, seine Frau und seine Tochter gerade gemeinsam ohne zusätzliche Arbeitskräfte. Letztes Jahr hatte Herr Felgner lange nach einer ausgebildeten Gärtnerin oder einem Gärtner für den Betrieb gesucht. Da die Suche vergeblich war erfolgt nun wahrscheinlich eine Umstrukturierung des Betriebes und eine stärkere Spezialisierung auf insgesamt weniger Kulturen.

Henri Felgner mit den beiden Zebus und Schafen, welche von einem Freund geliehen sind. (Fürs Bild hat er sie extra mit Brot angelockt )
Auch auf dem Kürbisfeld herrscht Vielfalt: Hier wachsen die Sorten Hokkaido, Butternut und Muskat.
Alles Gemüse steht im Freiland, selbst die Tomaten! Das Gemüse ist dafür durch die stärkeren Witterungseinflüsse besonders abgehärtet und gilt als geschmacksintensiver.

Vermarktet wird momentan über die Ökokiste Leipzig und verschiedene so genannte „Food – Coops“ in Halle. Food – Coops sind Verbraucher-Initiativen, welche Räume mieten wo sich die Mitglieder der Food-Coops dann zu bestimmten Zeiten versch. ökologische und lokale Produkte abholen können. Im Unterschied zu einem Laden erfolgt die Bezahlung per Rechnung und wird Online organisiert. Vor Ort selbst sind keine VerkäuferInnen anwesend. Die Abholung erfolgt nach dem Vertrauensprinzip. Es werden so Kosten für das Betreiben eines vollständigen Ladens gespart und für die ErzeugerInnen bleibt so, über den direkten Weg der Abnahme finanziell etwas mehr hängen.

Henri Felgner fährt für die Food Coops wöchentlich nach Halle. Für die Ökokiste ernten seine Frau und er zudem immer schon Sonntags Nachmittags und Montags früh – damit Kohlrabi, verschiedenste Salatsorten und anderes Gemüse ebenfalls so frisch wie möglich bei den KundInnen der Ökokiste ankommt. Noch etwas ganz Besonderes zum Schluss: Das Gemüse wird auf extrem gutem Boden mit 90 – 100 Bodenpunkten angebaut. Mittels Bodenpunkten wird im deutschsprachigen Raum die Qualität des Bodens beschrieben. 102 Bodenpunkte besitzt der Boden mit der deutschlandweit höchsten Bodenpunktzahl. Die meisten Böden um Leipzig herum haben Bodenpunkte von 40 bis vlt. maximal 60. Daher sind 90 bis 100 Bodenpunkte wirklich etwas ganz besonderes & dies wirkt sehr wahrscheinlich auch auf den Geschmack des Gemüses aus.


Ziel ist es die lokale, gemeinschaftliche Grundversorgung, ökologisches Bewusstsein und die Partizipation an Produktionsprozessen zu fördern und somit langfristig in der Region Delitzscher Land zu verwurzeln.

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Fördergelder für den Verein

Als gemeinnütziger Verein sind wir eigentlich auf Spenden angewiesen, um unsere Arbeit langfristig sichern zu können.

Allerdings sind durch den Delitzscher Land e. V. auf den Leader-Aufruf 2019 aufmerksam geworden und haben einen Antrag eingereicht. Wir hatten GLÜCK! Unser Antrag wurde positiv beschieden und nun erhalten wir Fördergelder in Höhe von rund 275.000 €. Wow! Einen Teil der Gesamtfördersumme muss der Verein selbst aufbringen. Für einen kleinen Verein, kurz nach der Gründung eine Herausforderung. Aber auch hier meinten es viele Gut mit uns und haben den Verein mit Direktkrediten unterstützt, sodass das nötige Eigenkapital aufgebracht werden konnte. Vielen Dank dafür!

Doch worfür verwendet der Verein jetzt eigentlich diese Gelder?

Mit unserem Projekt „Projektmanagement zur Vernetzung regionaler Direktvermarktenden und solidarischer Landwirtschaft mit Konsument*Innen im LEADER-Gebiet Delitzscher Land*“ wollen wir die lokale, gemeinschaftlich organisierte & gesunde Ernährung im Delitzscher Land unterstützen. Wir möchten das ökologische Bewusstsein der Konsument*Innen fördern und eine Beteiligung an Produktionsprozessen ermöglichen. Mit dem Projekt möchte der Verein vor allem die Entwicklung im ländlichen Raum unterstützen und nutz gleichzeitig die „Solawi-Agglomeration“ im Delitzscher Land.

Und was bedeutet das konkret?

Für die Umsetzung des Projektes wird Personal benötigt. Die Förderstelle hat uns für die Projektlaufzeit (Nov. 2019 bis Sept. 2022) 1,5 Stellen bewillt. Diese sind nötig um die notwendige Projektarbeit zu leisten. Konkrete Maßnahmen zur Umsetzung der Projektziele sind:

  • Bedrafsanalyse zum Thema:“Die belebte Verteilstation als sozialer Treffpunkt und Abholpunkt für lokale Produkte“ >> mehr Information/Teilnahme
  • Aufbau von 2 belebten Verteilstationen >> mehr erfahren
  • Verschiedene Veranstaltungen, Workshops, Vernetzungstreffen in den Verteilstationen
  • Bildungsveranstaltungen für Kinder, Jugendliche & Erwachsene 
  • Öffenlichkeitsarbeit – Informationsstände zu Solawis und Direktvermarktende Betriebe, Informationsmaterial  
  • Netzwerkaufbau und Kontaktaufbau zu/zwischen Konsument*Innen und Betrieben

Sprechen Sie uns gerne an, wenn Sie Interesse an einem der Themen oder Anregungen haben. Sie treffen uns persönlich zu unseren Geschäftszeiten und zur Solawi-Sprechstunde (weitere Informationen dazu finden Sie auf der Startseite) an oder Sie schreiben eine E-Mail an info[äätt]allmendeverein.de.

Benötigt der Verein dann trotzdem noch Spenden?

Leider ja. Denn wie oben beschrieben, mussten wir für das Projekt Eigenmittel vorweisen. Diese haben wir dankenswerter Weise über Direktkredite erhalten. Allderdings müssen diese früher oder später zurückbezahlt werden. Zudem möchten wir den Verein gerne als eine festen Größe im Delitzscher Land etablieren. Dazu sind Tätigkeiten über das Projekt hinaus nötig und gerne möchten wir auch eine Einsatzstelle für den Bundesfreiwilligen Dienst werden.

  *Karte des Delitzscher Land