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„Die Ampel muss weg“? Über die Risiken und Nebenwirkungen der Bauernproteste im Super-Wahljahr

Wo: online & in Taucha (Haugwitz-Stube, Rittergutsschloss Taucha, Haugwitzwinkel 1)
Wann: 17. April 2024, 19-21 Uhr, Ankommen & Infotisch ab 18:30 Uhr
Anmeldung bei online Teilnahme bitte per Mail an anmeldung@allmendeverein.de

Der 17. April ist der Internationale Tag des bäuerlichen Widerstands. Bäuerinnen und Bauern in über 80 Ländern setzen sich schon seit den 90er Jahren weltweit für einen freien Zugang und nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen Boden, Wasser und biologischer Vielfalt ein. Welcher Tag bietet sich also besser an für eine Diskussion über die Bauernproteste in Deutschland und ihre gesellschaftlichen und politischen Auswirkungen im Super-Wahljahr 2024?

Die explosionsartige Entwicklung der Bauernproteste und die rasante Radikalisierung eines Teils derselben haben uns alle überrascht. Es entsteht der Eindruck einer Spaltung der Gesellschaft. Doch es gibt einen breiten gesellschaftlichen Konsens: in der Landwirtschaft läuft etwas schief! Und das nicht erst seit der Ampel-Koalition. Darüber wollen wir informieren und die Risiken der aktuellen gesellschaftlichen Spaltungserscheinungen diskutieren. Hier braut sich ein gefährlicher Cocktail zusammen, der das Potenzial hat, an den Grundfesten unserer Demokratie zu rütteln.

Anhand einer neuen Studie mit dem Titel „Triggerpunkte“ zeigen wir: Ein großer Teil der Bevölkerung ist sich über grundlegende Punkte – z.B. in den Themenbereichen Armut und Reichtum, Migration, Diversität und Gender sowie Klimaschutz – ziemlich einig. Dennoch gibt es sogenannte „Triggerpunkte“, die scheinbar auf Knopfdruck eine Totalopposition erzeugen können.

Programm:

Kurzvorstellung der Studie „Konsens und Konflikt in der Gegenwartsgesellschaft – Warum Gendersternchen und Lastenfahrräder so viele Menschen triggern“. Autoren: Steffen Mau, Thomas Lux, Linus Westheuser. Kurzpräsentation durch Karl Giesecke, Dipl. Soziologe & Berater Netzwerk Solidarische Landwirtschaft e.V..

Gespräch und Podiumsdiskussion mit

Wolf Meyer: Landarbeiter, Initiative Grüne Gewerke der Basisgewerkschaft FAU
Sebastian Kucka: Landwirt, Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) Mitteldeutschland
Volkmar Zschocke, MdL: Agrarpolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag
Andreas Heinz, MdL: Agrarpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion des Sächsischen Landtages

Moderation: Sabrina Gerdes (Allmende Taucha e.V.)

Diskussionsfragen des Abends werden u.a. sein:

  • Der Agrardiesel ist nur der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Wo liegt das wirkliche Problem in unserem Landwirtschafts- und Ernährungssystem?
  • Warum macht es für Landwirt:innen keinen Sinn, sich den neoliberalen Parteien des extrem rechten Lagers anzuschließen?
  • Inwiefern setzt sich die schwarz-grüne Regierung Sachsens für den Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft ein und wo liegen Versäumnisse? Auf welcher politischen Ebene (EU, Bund, Land, Kommune) liegen die wirkmächtigen Hebel?
  • Wie gerechtfertigt sind die Bauernproteste aus Sicht von angestellten Landwirt:innen und Saisonarbeiter:innen?
  • Welche Forderungen braucht es wirklich?

Gemeinsam für ein demokratisches Taucha!

Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts.

Ausschlussklausel: Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die extrem rechten Parteien und/oder Organisationen angehören, der extrem rechten Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische, verschwörungsideologische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

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Aktuelles Allgemein

Wie SoLaWis sichtbar werden

Abschlussbericht der Veranstaltungsreihe zur Erhöhung der Sichtbarkeit von Solidarischen Landwirtschaften in Sachsen und zur Initiierung neuer Solawi-Strukturen.

Hier geht’s zum vollständigen Abschlussbericht.

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Veranstaltungen

20.10.23: Hansalim

In Leipzig tummeln sich ProduzentInnen und Verbraucherinnen auf Marktplätzen, in Supermärkten, Solidarischen Landwirtschaften und in Markthallen. Alle diese Modelle haben Vorzüge und Nachteile.

Auf der Suche nach Modellen, die die Vorzüge der genannten Vermarktungsformen zusammenführen können wir uns von Hansalim aus Süd Korea inspirieren lassen. Es ist ein von Bauern gegründeterZusammenschluss von Produzent*Innen und Verbrauchergenossenschaften. Die Zahl der Mitgliederhaushalte ist seit der Gründung in den 80er Jahren auf weit über eine halbe Millionen gestiegen. Mittlerweile werden über 200 Läden von etwas mehr als 20 Kooperativen betrieben.

Wir haben nun das Glück den englischen Forscher Dr. Jonathan Dolley dazu zu hören. Sein Vortrag wird in englischer Sprache sein, die Präsentation dazu ist auf deutsch. Dolley hat Hansalim drei Jahre beforscht, mit Übersetzungen geholfen und dafür Koreanisch gelernt. Ihr könnt also während und nach dem Vortrag gezielt ganz praktische Umsetzungsfragen stellen. Wir werden diskutieren welche Aspekte uns in Leipzig wünschenswert und umsetzbar erscheinen.

Themen werden unter anderem sein:

Wie organisieren sich die Produzent*Innen?

Über welche Größen stimmen sie sich ab?

Wie gestalten sich die Verbindungen zu den Verbrauchergenossenschaften?

Wie werden Investitionen gestemmt?

Datum: 20.10.2023

Beginn: 19:00

Ort: Plagwitzer Markthalle

Markranstädter Str. 8

(barrierefrei | aufgrund mangelnder Beheizbarkeit bitte warm anziehen, es gibt aber heiße Getränke)

Details

Datum: Oktober 20 Zeit:

19:00 – 21:30

Veranstalter

Allmende Taucha e.V. E-Mail info@allmendeverein.de

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22.9.23: Rechte Tendenzen in der Gesellschaft – welche Rolle spielen Solawis?

Austausch und Vernetzung für die Region Überlausitz

Kooperationsveranstaltung mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen e.V.:

Rechte Tendenzen und ihre Erscheinungsformen in der Gesellschaft sind auch für Solawis immer wieder ein Thema. Sei es im Bezug auf Personen und Vorfälle im Dorf, der Versuch der Ansiedlung oder Kontaktanbahnung durch völkische Siedler*innen oder aber eigene Mitglieder, die sich im Verlauf der Corona-Pandemie radikalisiert haben.
Wir wollen über dieses Phänomen miteinander ins Gespräch kommen und über Umgangsweisen sprechen.
Da der Allmende Taucha e.V. gerade die potenzielle Gründung eines Solawi Landesverbands in Sachsen sowie alternative Formen einer Interessenvertretung auf Länderebene sondiert, ist es in unserem besonderen Interesse, frühzeitig einen Umgang mit rechten Tendenzen zu diskutieren.

Veranstaltungsort: Sohland lebt! im Dorfcafé | Mittelhof 183, Mittelhof 183, 02894 Sohland am Rotstein

Bei der Veranstaltung gibt es folgende Kurzvorträge:

  • Kulturbüro Sachsen: Rechte Strukturen in der Oberlausitz
  • AG rechte Tendenzen des Netzwerks Solidarische Landwirtschaft: Projektvorstellung und Erfahrungsbericht
  • Allmende Taucha e.V.: Vorstellung Vorhaben Gründung Landesverband für Solawis in Sachsen

Im Anschluss an die Kurzinputs wollen wir uns austauschen und vernetzen. Was braucht es eigentlich für die Region Görlitz, um die aufgeworfenen Probleme und Fragen weiterzubearbeiten? Wer arbeitet bereits jetzt zu solchen und ähnlichen Themen? Welche (Austausch-)Formate braucht es, um Solawis in ihrem progressiven Potenzial zu stärken?

Für Verpflegung ist gesorgt. Wir freuen uns über Spenden zur Kostendeckung.
Um Anmeldung zur Veranstaltung wird gebeten: anmeldung@rosalux-sachsen.de

Ausschlussklausel: Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die extrem rechten Parteien und/oder Organisationen angehören, der extrem rechten Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische, verschwörungsideologische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

Details

Datum: September 22 Zeit:

17:00 – 22:00 Webseite: https://sachsen.rosalux.de/veranstaltung/es_detail/GXEMZ/rechte-tendenzen-in-der-gesellschaft—welche-rolle-spielen-solawis

Veranstaltungsort

Sohland lebt! im Dorfcafé | Mittelhof 183, Mittelhof 183, 02894 Sohland am Rotstein

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Aktuelles Allgemein

Rückschau „Aktionstag Regionale Ernährung“ / 10.09.2022 Taucha

Am 10.09.2022 feierten wir auf der Tauchaer Festwiese mit einem Aktionstag für regionale Ernährung das Abschlussfest unseres LEADER-Projektes zur Förderung regionaler Versorgungsstrukturen im Delitzscher Land. Etwa 150 Besucher*innen nutzten die zahlreichen Mitmachangebote und ergriffen die Gelegenheit zum Austausch und Information.

Durch Zelte und Pavillons vor dem durchwachsenen Wetter geschützt, verteilten sich rund zehn verschiedene Stände und Anlaufpunkte mit überwiegend interaktiven Angeboten.


STAND DES ALLMENDE TAUCHA E.V.

An unserem eigenen Stand bereiteten wir eine kleine dokumentarische Bilderausstellung vor, um die verschiedenen Veranstaltungen, Feste, Netzwerktreffen und Info-Stände der vergangenen drei Projektjahre fotografisch Revue passieren zu lassen. Außerdem konnten sich Interessierte durch eine Präsentation klicken und Inhalte verschiedener Online-Workshops nachlesen.

Die Infomaterial-Auslage wurde diesmal auch von unseren druckfrischen Broschüren geschmückt. Mit den Titeln „Projekte der Solidarischen Landwirtschaft im Delitzscher Land“ und „Kooperationen zwischen Betrieben der Solidarischen Landwirtschaft und anderen Direktvermarktenden“ stießen auf großes Interesse und waren schon vor dem Ende des Fests vergriffen.

Wer Lust hatte selbst tätig zu werden und Wildblumen-, Kressesamen oder Gemüsetattoos zu gewinnen, konnte sich an einem Sinnes-Parcours versuchen. Dort mussten regionale Lebensmittel an unterschiedlichen Stationen durch Riechen, Tasten, Schmecken oder Sehen erraten werden.

Highlight unseres Vereinsstandes war der Fahrradmixer, ein Klapprad mit integriertem Mixer auf dem Gepäckträger, welches wir von David Wirth Zukunftsgeist (→ www.fahrradmixer.com) geliehen hatten. Das Rad wurde von Groß und Klein unermüdlich genutzt, um aus verschiedenen Zutaten wie Salat, Gurke, eingekochten Erdbeeren, Pflaumen, Bananen und Obstsäften, nur durchs in-die-Pedale-treten leckere Smoothies zu mixen. Einige schauten sich den Aufbau ganz genau an – wir können also hoffen, dass es bald einen Fahrradmixer in der Region gibt.



MITMACH-ANGEBOTE

Direkt nebenan hatte Kunzstoffe – urbane Ideenwerkstatt e.V. ( www.kunzstoffe.de) einen großen Tisch mit verschiedenen Materialien zum Upcycling vorbereitet. Aus Textilresten und leeren Joghurtbechern wurden beispielsweise Windspiele und Untersetzer gebastelt. Es war sehr schön zu sehen, wie unser gemeinsames Zelt immer voller und vor allem bunter wurde.

Wer sich neben den Basteleien noch eine weitere Erinnerung mit nach Hause nehmen wollte, konnte sich am Stand des Netzwerk für Demokratische Kultur e.V. (→ www.ndk-wurzen.de) durch die Methode des Siebdrucks ein T-Shirt, Stoffbeutel oder Aufnähstoff mit verschiedenen Motiven und Sprüchen selbst bedrucken.


Geschicklichkeit, Balancier-Vermögen und Teamgeist konnten bei Holz und Spiele(→ www.holzundspiele.de) unter Beweis gestellt werden. An über 20 Stationen probierten die Besucher:innen die verschiedenen großformatigen Holz-Spiele aus. Durch die leicht verständlichen Spielregeln und den Einsatz von Kommunikation und Interaktion um den Spielerfolg zu erreichen, ist hier ein niedrigschwelliger Begegnungsort entstanden.

Für die jüngeren Bersucher*innen war außerdem eine Hüpfburg vor Ort.

Etwas ruhiger und informativer ging es am Stand von Amöba – Verein für Umweltbildung e.V. (→ www.amoeba-umweltbildung.de) zu. Hier konnten Interessierte durch das Mitmachangebot „Flächenbuffet“ herausfinden, wie hoch der Flächenverbrauch ihres Lieblingsessens ist und wie sich verschiedenen Ernährungsweisen (vegan, vegetarisch, mit Fleisch) darauf auswirken.

Ebenso konnte der Stand vom SafT e.V. (→ www.saft.noblogs.org) genutzt werden, um sich durch verschiedenen Infomaterialien zu blättern oder über die Arbeit des Vereins ins Gespräch zu kommen.

Kleine, selbstgemachte Handarbeitsstücke, wie Deckchen und Kuscheltiere gab es am Stand vom Handarbeitskreis der Zeit-Tausch-Börse Taucha (→ www.ztb.st-moritz-taucha.de) und einigen ukrainischen Geflüchteten.


REGIONALE LEBENSMITTEL

Am Stand Gewachsen in Nordsachsen gab es regen Austausch zwischen Konsument:innen, Produzierenden und Verkäufer:innen und großes Interesse am vielfältigen Angebot an regionalen Lebensmitteln, die dort zum Verkauf standen:

 

MUSIK

Das Musikprogramm und alles Drumherum organisierte das Projekt des NDK Wurzen unterstützt durch SAfT e.V. aus Taucha.

Gegen 15:30 Uhr bot Zohar Lioz-Aviv, Singer-Songwriter, Komponist und Transaktivist aus Halle (→ www.zoharla.com) seine gefühlvollen Lieder zu Gitarre in englischer und hebräischer Sprache zum Besten. Im Verlauf des Konzertes brach die Sonne wieder durch die Regenwolken. Für Begeisterung bei Zohar sorgte, dass er den Weg vom und zum Tauchaer Bahnhof mit einem eLastenfahrrad „chauffiert“ wurde.

Zum Ausklang des Festes spielte die zweiköpfige Band Götterscheiße aus Leipzig (→ www.goetterscheisse.bandcamp.com) und brachte die verbliebenen Gäste zum Tanzen. Mit ihren vielschichtigen Synthpop-Songs, einem wirklich schicken Trainingsanzug und durchaus politischen Texten, begeisterten sie das Publikum. Unterstützende Worte an alle Engagierten und Betroffenen gab es von der Band auch angesichts der Sachbeschädigungen beim Allmende Taucha e.V. und anderen rechts-motivierten Vorfällen in Taucha.


VERSORGUNG MIT KURZEN WEGEN UND ANSPRUCH

Es gab eine Gemüsesuppe von der Tauchaer Plattenküche mit Zutaten der KOLA Leipzig eG (→ www.kolaleipzig.de) aus dem Tauchaer Ortsteil Plösitz. Das dazu gereichte Brot wurde von Patrick Oswald aus dem Mehl des Lerchenhof aus Jesewitz gebacken.

Am Grill hab es Bratwürste aus Fleisch von Freiland-Schweinen. Maria Köhler erzeugt mit ihrem Betrieb Landwirtschaft mit Leidenschaft (→ www.landwirtschaft-mit-leidenschaft.de) neben verschiedenen Wurst- und Fleischprodukten auch Kartoffeln, Eier und Saft.

Die zwei Kuchen aus dem Café Meine Ukraine am Tauchaer Marktplatz waren ruck zuck alle. Das Geschäft wurde jüngst von zwei Frauen eröffnet, die aus der Ukraine geflohen sind.

Für leckeren Kaffee und Waffeln und einen liebevoll arrangierten Freisitz sorgte Purple Bike Coffee (→ www.purplebike.de) aus Leipzig. Über Kaffeebohnen in Mehrwegflaschen staunten einige Besucher:innen nicht schlecht. Die Getränke kamen ebenfalls aus der größeren Nachbarstadt von der Egenberger Lebensmittel GmbH (→www.egenberger-lebensmittel.de).

Da in unserem Ladengeschäft bereits sieben mal eine Schaufensterscheibe zerstört wurde, zuletzt in der Nacht vor unserem Fest, und es in Taucha in der Vergangenheit immer wieder zu Störungen von Veranstaltungen kam, hatten wir außerdem Unterstützung von Movement Security (→ www.mvmt.de) zur Absicherung der Veranstaltung. Auch der Tauchaer Bürgerpolizist hielt lange am Zugang zum Fest die Stellung.

Wir möchten uns bei allen Beteiligten bedanken, die das Fest zu so einer besonderen Veranstaltung gemacht haben! Unser Dank gilt auch dem Jugendclub Taucha, der uns unkompliziert die Toiletten zur Verfügung stellte, Terebintia aus Pehritzsch (→ www.terebinthia.de) für die Pavillons und dem Partyverleih Leipzig (→ www.partyverleih-leipzig.de) für Transport, Auf- und Abbau der Festzelte.

Danke auch allen Helfer:innen für die spontane Unterstützung beim Rückbau des Festes, nach nur dreißig Minuten war alles verladen.

Wir freuen uns auf ein Wiedersehen.

Der Allmende Taucha e.V.

Das Förderlogo zeigt eine Europa-Flagge, sowie die Buchstaben EPLR und das Logo des Förderprogramms LEADER.

Ziel ist es die lokale, gemeinschaftliche Grundversorgung, ökologisches Bewusstsein und die Partizipation an Produktionsprozessen zu fördern und somit langfristig in der Region Delitzscher Land zu verwurzeln.

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Aktuelles Allgemein

Scheibe kaputt Nr. 7

Am Ladengeschäft des Allmende Taucha e.V. in der Leipziger Straße 12 kam es in der Nacht auf den 10.09.2022 zur inzwischen siebten Sachbeschädigung. Ein großes Schaufenster wurde dabei komplett zerstört.
 
Gegen 1.00Uhr nachts wurde ein größerer Asphaltbrocken in etwas mehr als 2m Höhe durch die Schaufensterscheibe geworfen. Nach dem dieser ein großes Loch sowie diverse Risse im Schaufenster hinterlassen hat, flog er durch ein nun beschädigtes Lamellenrolle, sorgte dafür, dass einen Stapel leere Kisten der KOLA Leipzig eG umfiel und prallte nach ca. 2,5m an einem Holztresen ab. Dabei wurde die Tischplatte, der Korpus sowie drei Fußbodenfliesen beschädigt. Es lag überall Glas und Erde, die am Brocken klebte, herum. Auch in einigen Materialkisten, die wir bereits für das Fest am gleichen Tag bereitgestellt hatten fielen Glassplitter.
 
Wir hatten die Scheibe am Samstag parallel zu den Festvorbereitungen nach der Anzeigenaufnahme der Polizei notgesichert, aber wegen Instabilität und Gefahr für Fußgänger*innen noch am Sonntagmorgen mit einem Zimmerer aus Taucha entfernt und das Schaufenster provisorisch verschlossen. Jetzt „schmücken“ zwei alte Zimmertüren den leeren Rahmen.
Die letzte kaputte Scheibe, ein Oberlicht auf der gleichen Ladenseite, war da erst etwa eine Woche alt. Die Beschädigung an der, dann komplett zerstörten, großen Scheibe vom 29.06.2022 war noch nicht behoben.
Seit August nutzt die KOLA den Laden vorübergehend als Verteilstation für ihre Tauchaer Mitglieder, in der Anfangsphase war hier auch deren Büro. Wir als Allmende Taucha e.V. nutzen den Laden noch bis Ende Oktober als Projektfläche. Die Kombination aus notwendigen Sanierungen und dem dauerhaften Stress mit den kaputten Scheiben haben dazu geführt, dass wir unseren Mietvertrag nicht verlängern konnten.
 
Wir gehen nach wie vor davon aus, dass es sich um gezielte, rechte Einschüchterungsversuche handelt, die nicht nur uns als Verein gelten. Der Allmende Taucha e.V. wird hier – unserer Einschätzung nach – stellvertretend für die in den vergangenen Jahren angewachsenen lebendigen Projekte der Solidarischen Landwirtschaft und damit einhergehenden Präsenz von Menschen, Inhalten und Formen des Engagements, angegriffen. Sie sollen aber wahrscheinlich auch alle anderen, die sich für ein vielfältiges und buntes Taucha einsetzen, einschüchtern.
 
Wir sind vor allem genervt. Aber auch verärgert darüber, dass die regelmäßigen Angriffe kaum Resonanz in der Tauchaer Stadtgesellschaft erzeugen. Für die Solidarisierungen in der Juni-Ausgabe des Tauchaer Stadtanzeigers (S.25) sind wir sehr dankbar. Wir wünschen uns mehr Feedback und eine Diskussion darüber, wie die Tauchaer*innen und auch die Stadtverwaltung zukünftig mit solchen Einschüchterungsversuchen umgehen und diese möglichst verhindern will.
 
Ein paar freundliche Worte oder konkrete Unterstützungsangebote helfen bei dem ganzen Stress durchaus nicht die Kraft und den Mut zu verlieren.
So oder so, wir machen weiter und sind auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten.
 
Der Allmende Taucha e.V.
 

Hier noch ein Interview mit Sabrina zu den Vorfällen:

Wir wollten etwas Neues schaffen – Gespräch mit dem Verein Allmende Taucha

https://www.freie-radios.net/117544


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Neuigkeiten Mai 2022

Apfel und Ei – Tauchas Regionallokal

Der Name für das belebte Ladenlokal für regionale Lebensmittel in Taucha ist gefunden: Apfel & Ei. Bis Herbst diesen Jahres unterstützen wir die Initiativgruppe dabei, einen eigenständigen Verein zu gründen, der den Laden organisiert und das Stadtbild in Taucha nachhaltig beleben soll. In den kommenden Monaten wird das Ladenlokal in der Leipziger Straße 12 mit Unterstützung Tauchaer Handwerker:innen renoviert. Der selbstverwaltete Regionalladen möchte Lebensmittel aus der Region möglichst verpackungsarm anbieten. Gleichzeitig soll der Laden ein Ort der Begegnung werden und eine Bereicherung für alle Menschen in Taucha sein. Mitmachen kann jede und jeder. Interessierte können sich direkt im Laden oder unter taucha@www.allmendeverein.de melden.

Erneut gezielte Sachbeschädigung am Vereins-Büro & Laden

Leider ist in der Nacht zum 6. Mai 2022 erneut die Tür des historischen Ladenlokals eingeschlagen worden. Hier befinden sich sowohl unser Büro als auch der zukünftige Regionalladen Apfel und Ei. Schon zum vierten Mal innerhalb von 2 Jahren zerstörten Unbekannte mutwillig die Tür. Wir wissen nicht, wer uns schaden möchte, aber wir wollen das nicht weiterhin unkommentiert hinnehmen. Wir glauben an ein lebendiges Taucha mit all den verschiedenen sozialen, ökologischen und klimafreundlichen Vereinen, Initiativen und Projekten. Sehr gern sind wir ein Teil davon und bedanken uns für die Solidaritätsbekundungen, die uns kurzfristig erreicht haben:

Ackerilla eG i.G.

Bündnis 90/Die GRÜNEN, Taucha

chronik.LE

Delitzscher Land e.V.

Die LINKE. Taucha

Ernährungsrat Leipzig e.V.

Ev.-Luth. Kirchgemeinde Taucha-Dewitz-Sehlis

Kleine Beete e.V.

Florastraßenimker, Taucha

Gemeinde der Neuapostolischen Kirche Taucha

Gemüsekooperative Rote Beete eG

Govinda Catering, Jesewitz

IG Sehlis e.V.

Ingenieurbüro für Energieberatung Sebastian Brauer

Kath. Ortsgemeinde St. Anna – Taucha

Klima-Initiative Taucha

Kleine Beete e.V.

KoLa Leipzig eG

Koordinierungs- und Fachstelle der Partnerschaft für Demokratie in Nordsachsen

Lerchenhof bei Leipzig

Major Label

Mobile Beratung, Regionalbüro Nordwest, Kulturbüro Sachsen e.V.

NABU Regionalgruppe Partheland

Pilates in Taucha

Saft e.V. – Solidarische Alternativen für Taucha

Schulsozialarbeit an der Regenbogengrundschule Taucha

Schulsozialarbeit an der Oberschule Taucha

Schulsozialarbeit am Geschwister-Scholl-Gymnasium Taucha

SUPPORT (RAA Sachsen e.V.)

Terebinthia e.V. – Lebensgemeinschaft Pfarrhof Pehritzsch

Zeittauschbörse Taucha

WUGK – Stuck & Natur-Baustoff-Handel, Taucha

Werkstatt für nachhaltiges Leben und Arbeiten e.V.

Es grüßt der Allmende Taucha e.V.

Das Förderlogo zeigt eine Europa-Flagge, sowie die Buchstaben EPLR und das Logo des Förderprogramms LEADER.

Ziel ist es die lokale, gemeinschaftliche Grundversorgung, ökologisches Bewusstsein und die Partizipation an Produktionsprozessen zu fördern und somit langfristig in der Region Delitzscher Land zu verwurzeln.

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Newsletter Frühjahr 2022

Liebe Leser:innen,

pünktlich zum Frühlingsanfang möchten wir euch mit einem neuen Newsletter und Veranstaltungshinweisen auf den neuesten Stand unserer Vereinsarbeit bringen. Aus den Initiativen, die wir bei der Etablierung von Verteilstationen in Rackwitz und Taucha für regionale Lebensmittel begleiten, gibt es erfreuliche Nachrichten. Auch unsere sachsenweite Arbeit hat mit vier öffentlichen Online-Veranstaltungen schon ordentlich an Fahrt aufgenommen. Teilweise haben sich über 50 Menschen zugeschaltet, die Lust auf das Thema Solidarische Landwirtschaft haben. Jetzt geht‘s endlich in die nächste Runde und wir treffen uns mit den Interessierten analog und vor Ort. Hier in der Region stehen unsere kommenden Veranstaltungen im Zeichen des Artenschutzes und der biologischen Vielfalt.

Initiative für einen Regionalladen in Taucha

Die Initiativgruppe für den Aufbau einer belebten Verteilstation für regionale Lebensmittel in Taucha hat in den letzten Wochen über das Konzept, eine mögliche Rechtsform und notwendige Arbeiten im Laden diskutiert. Bei einem Treffen mit Frank Hellriegel vom MEDIENATELIER, wurden erste Ideen für einen Namen & ein passendes Logo gesammelt.
Angedacht ist, dass in den kommenden Monaten in den Ladenräumen der Leipziger Straße 12 ein kleiner Laden für regionale Lebensmittel entsteht, der als ehrenamtliches Nachbarschaftsprojekt betrieben wird.
Interessierte können sich gern direkt im Laden oder unter taucha@www.allmendeverein.de melden!

Die Initiativgruppe für eine Verteilstation in Rackwitz hat beim simul+-Mitmachfond des Sächsischen Ministeriums für Regionalentwicklung einen Preisgeld gewonnen. Damit soll der Bau einer Räumlichkeit für die Verteilstation auf dem Geländer der Kirchgemeinde im Ortsteil Podelwitz finanziert werden.

Bei Interesse an der Mitarbeit meldet euch gerne unter rackwitz@www.allmendeverein.de oder taucha@www.allmendeverein.de.

Mehr Informationen zur Grundidee: https://verteilstation.allmendeverein.de/

Nistkästenbauaktion schon am 02.04.

Um den Vögeln in eurem Umfeld eine Nist-, Schlaf- und Überwinterungsstelle anzubieten, könnt ihr euch an der Bauaktion am 02.04. von ca. 10:00 – 16:00 Uhr auf dem Gelände der KoLa Leipzig eG beteiligen. Für den Samstag haben sich einige ansässige SoLawi-Projekte zusammengetan, um etwas für die Artenvielfalt auf dem Acker zu tun und damit auch die natürlichen Feinde der dort eher unbeliebten Wühlmäuse einzuladen. Die entstehenden Nisthilfen könnt ihr entweder den Projekten überlassen oder mit nach Hause nehmen.

Anmeldung und mehr Infos hier: anmeldung@www.allmendeverein.de

Weltbienentag am 20.05.

Habt ihr Lust mal mit einem Imker aus der Region über die Arbeit mit Bienen zu plaudern, zu sehen wie man Honig herstellt oder auch zu erfahren mit welchen Problemen die Imkerei konfrontiert ist? Dann kommt am 20.05. mit zur Besichtigung der Florastraßenimkerei in Taucha/ OT Plösitz.

Seit 2017 soll mit dem Weltbienentag auf den Rückgang der weltweiten Bienenpopulation und den dringenden Schutz der Bienen aufmerksam gemacht werden. Der Tag unterstreicht auch ihre immense Bedeutung für die biologische Artenvielfalt und unsere Ernährungssicherheit. Das Datum erinnert an den Geburtstag von Anton Janša am 20.05.1734 , der noch heute als Pionier der modernen Imkerei gilt.

Anmeldung und mehr Infos hier: anmeldung@www.allmendeverein.de

Filmtipps zum Thema Bienen & Honig:

More than Honey, Markus Imhoof, 2012

Das Geheimnis des Bienensterbens, Mark Daniels, Arte Dokumentation 2010

Bildungsprojekte

Wir unterstützen mit unseren Mitteln außerdem die Berufsorientierungstage der Oberschule Taucha zum Thema „Ausbildungsbetriebe der Agar- und Ernährungswirtschaft“. Im Rahmen des Programms wird auch die KOLA Leipzig eG von den Schüler*innen besucht. In Kooperation mit der Schulsozialarbeit am Geschwister-Scholl-Gymnasium wird ebenfalls eine Exkursion zu einem SoLawi-Betrieb um Taucha vorbereitet.

SoLawi-Vernetzung Leipzig & Umland

Teil unserer Projektarbeit ist es, die regelmäßigen Austausch- und Vernetzungstreffen zwischen den verschiedenen Projekten der Solidarischen Landwirtschaft zu organisieren. Dies findet im Rahmen der AG SoLawi des Leipziger Ernährungsrates statt.

Im Februar haben wir uns online über alltägliche Belange, die Vernetzung mit anderen AGs aus dem Ernährungsrat und neuen Ideen ausgetauscht. Zum Beispiel überlegen wir gerade, eine sachsenweite Vernetzung anzustoßen und dafür eine Auftaktveranstaltung zu organisieren. Am 05.04.2022 gibt es außerdem ein Workshop um gemeinsam neue Projektideen zu schmieden.

Mehr Informationen: https://ernaehrungsrat-leipzig.org/ag-solawi/

Abschlusswoche für das LEADER-Projekt

Unser LEADER-gefördertes Projekt endet im September 2022. Daher wollen wir das Projekt am 10.09.2022 mit einem Fest in Taucha ausklingen lassen. Merken Sie sich gerne schon den Termin vor.

Neues aus dem Projekt InnoLand-Sachsen

Die Vernetzungsarbeit im Rahmen des Projektes InnoLand-Sachsen läuft weiterhin auf Hochtouren. Nachdem im Januar, Februar und zuletzt am 14. März insgesamt vier online-Veranstaltung zu den Grundlagen der Solidarischen Landwirtschaft stattgefunden haben, geht es im April mit drei Vor-Ort-Workshops in die nächste Runde. Erste Schritte zur Gründung einer SoLawi thematisieren wir am 2. April in Freiberg und am 30. April in Görlitz. Am 27. April informieren wir in der offenen Abendveranstaltung Fläche sucht SoLawi in Erlau über die Initiative einer sächsischen Agrargenossenschaft, Flächen für eine SoLawi zur Verfügung zu stellen. Bei Interesse bitten wir um Anmeldung. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website.

Mehr Informationen: http://www.allmendeverein.de/termine-innoland-sachsen/

Weitere Termine

Schaut gerne mal in unseren Veranstaltungskalender auf unserer Homepage. Dort findet ihr verschieden Veranstaltungen in der Region oder online.

Online-Kalender: http://www.allmendeverein.de/veranstaltungen/

Allmende Taucha e.V. / Leipziger Straße 12 / 04425 Taucha

Geschäftszeiten Montag bis Mittwoch 10-16.00Uhr / Telefon 01525 18 66 943

www.allmendeverein.de / info@allmendeverein.de

V.i.S.d.P. Allmende Taucha e.V., Vorstand Niels Horstrup & Nadine McNeil, Leipziger Straße 12, 04425 Taucha, info@www.allmendeverein.de

Das Förderlogo zeigt eine Europa-Flagge, sowie die Buchstaben EPLR und das Logo des Förderprogramms LEADER.

Ziel ist es die lokale, gemeinschaftliche Grundversorgung, ökologisches Bewusstsein und die Partizipation an Produktionsprozessen zu fördern und somit langfristig in der Region Delitzscher Land zu verwurzeln.

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Regionales Getreide im Delitzscher Land? – Teil 1

 

 

Klar, der Anbau von Hafer, Weizen und anderen Getreidearten, von Hülsenfrüchten und Ölsaaten ist in der Region gut möglich. Der Weg bis zu den Verbrauchenden in der Region ist aber manchmal steinig. Die geplante Lerchenbergmühle in Jesewitz kann hier neue Möglichkeiten für die regionale Direktvermarktung schaffen.

Von Jakob Grüner

 

Die Solidarischen Landwirtschaften in Taucha und Umgebung produzieren Gemüse für ihre Mitglieder in Taucha, in Leipzig und der Umgebung. Die Erntekisten, die jede Woche direkt von den Betrieben ausgeliefert und schon am nächsten Tag bei den eigenen Mitgliedern in der Küche landen, sind meist ausschließlich mit dem eigens produzierten Gemüse gefüllt. Wer sich konsequent regional ernähren will, kommt hier auf seine Kosten.

 

Im Winter und Frühling ist die Gemüseernte aber weniger vielfältig. Vor allem die beliebten Fruchtgemüsesorten, Tomaten, Auberginen und Paprika, die sich so gut in italienischen Gerichten machen, fallen dann weg. Das ist für die Verbrauchenden eine Herausforderung.

 

Wenn es mehrere Monate lang nur noch Kürbis, Kohl, Kartoffeln und Sellerie aus der eigenen Region gibt, ist es nicht mehr ganz so einfach sich regional zu ernähren, ohne dass man womöglich von den Kindern zu hören bekommt: „Schon wieder Kohl?!“

 

Lokales Getreide für eine attraktive regionale Ernährung

 

Um die Erntekisten also im Winter und Frühling attraktiver zu gestalten, hatte sich beispielsweise die Kooperative Landwirtschaft (KoLa) aus Taucha vorgenommen, Hafer anzubauen. Auf den eigenen Flächen sollten die Früchte angebaut, dann zu Flocken gequetscht, verpackt und an die Mitglieder geliefert werden.

 

In Kooperation mit dem benachbarten Landwirtschaftsbetrieb Saat-Gut Plaußig, der über den entsprechenden Maschinenpark verfügt, wurde der Hafer ausgesät. Schon früh begab man sich bei KoLa auf die Suche nach einer Mühle, die den Hafer verarbeiten würde. Denn es war bekannt: Wer vergleichsweise kleine Mengen produziert, der bekommt nur schwierig die Möglichkeit solch kleine Chargen in einer Mühle weiterzuverarbeiten. Aber warum ist das so?

 

Das Problem mit den Mengen

 

Verbrauchende sind bei Getreide und Getreideprodukten niedrige Preise gewöhnt. Daher müssen auch Bauern und Mühlen kostensparend und effizient produzieren, damit sich die Sache rechnet. Die Mühlen nehmen dementsprechend nur große Chargen an. Wer dort mit fünf Tonnen Hafer ankommt, dem wird gesagt: „Wir können Euren Hafer mit einer anderen Charge mischen und verarbeiten. Aber wir können Eure fünf Tonnen nicht separiert verarbeiten. Das würde den ganzen Betrieb aufhalten – oder mehr kosten.“

 

Wer seinen Mitgliedern also wirklich die eigenen, ökologisch angebauten, regionalen Haferflocken verkaufen möchte, der muss entweder einen sehr hohen Preis zahlen – oder hinnehmen, dass er nicht wirklich den eigenen Hafer zurückbekommt, sondern ein Gemisch aus verschiedenen Ernten aus dem ganzen Land (oder auch von weiter her).

 

Da selbst die fünf Tonnen Hafer für die KoLa-Mitglieder schon zu viel gewesen wären und man einen Teil der Ernte ohne Abnahmegarantie an den Handel hätte vertreiben müssen, war das Risiko zu groß – und man entschied sich dafür, den unverarbeiteten Hafer für eine kleine Marge weiterzuverkaufen. So landete der Tauchaer Hafer am Ende nicht in der Region, sondern wurde überregional weiter vertrieben.

 

Die neue Lerchenbergmühle in Liemehna

 

Solche und ähnliche Dilemma könnten sich schon bald lösen, denn es ist ein neues, regionales und biologisches Dienstleistungszentrum für Bio-LandwirtInnen samt Getreidemühle am Entstehen im Landkreis Nordsachsen.

Die vier AkteurInnen, die sich hier zusammengetan haben, bringen langjährige Erfahrungen aus den jeweiligen Bereichen mit: Bio-Landwirt Robert Künne vom Lerchenhof in Jesewitz betreibt seit über 10 Jahren ökologischen Getreideanbau. Daniel Fiskal ist Inhaber von Govinda-Catering, dem in Leipzig und Umgebung sehr aktiven vegan-vegetarischen Catering-Service. Dazu kommen die Geschwister Johanna und Gregor Tschiersch – beide sowohl familiär, als auch beruflich bereits in der vierten Generation mit einem fundierten Background in Müllerei und Mühlenbau.

 

In der Lerchenbergmühle sollen ab Herbst/Winter 2022 bekannte Getreidearten wie Dinkel oder Weizen verarbeitet werden. Aber auch Nischenprodukte wie Emmer, Einkorn und Gelbweizen oder, für die pflanzliche Proteingewinnung, Kichererbsen und Ackerbohnen werden auf Roberts Hof angebaut und sollen zukünftig direkt nebenan in der Mühle vermahlen werden. Die Jahresproduktion ist zunächst erst einmal auf 1.500 – 2.000 Tonnen ausgelegt, was in etwa der Tagesproduktion der aktuell größten Industriemühle Deutschlands entspricht.

 

In Verbindung mit Roberts kleiner hofeigenen Bäckerei sowie dem Mühlenladen der Lerchenbergmühle können die erzeugten Produkte anschließend direkt vermarktet werden. Im Mühlenladen soll es zukünftig nicht „nur“ Mehl und Gries geben, geplant ist eine Art Tante Emma-Laden mit einem vielfältigen Angebot, aber eben ausschließlich aus regionalen Produkten.

 

Zur Auslastung der Mühle soll Getreide auch im Lohn für andere Bio-ErzeugerInnen der Region gemahlen und gereinigt werden.

 

Dadurch werden die aktuellen Wege innerhalb des Bio-Getreideanbaus in unserer Region wesentlich gekürzt, die regionale Wertschöpfung insgesamt wird gesteigert und es ergeben sich Möglichkeiten, Vertriebskooperationen aufzubauen und so Direktvermarktungsinitiativen zu starten und zu stärken.

 

Mischkulturen für mehr Artenvielfalt und Humusaufbau

 

Ein weiteres Highlight der geplanten Anlage ist eine integrierte Farbsortierung im geplanten Dienstleistungszentrum. Damit ist es möglich Beikräuter und Hauptfrucht, was im biologischen Anbau immer vorkommen kann, oder auch per se 2 verschiedene Fruchtarten vor dem Mahlprozess zuverlässig zu trennen.

 

So ergeben sich auch ackerbaulich neue Möglichkeiten, da eine Separierung von sehr unterschiedlichen Korngrößen innerhalb einer Charge möglich ist. Das vereinfacht den Anbau von „Mischkulturen“ für die ErzeugerInnen ungemein. Dabei wird nicht nur eine Getreide-, Leguminosen- oder Ölsaat in Reinkultur angebaut, sondern es können mehrere Kulturen mit ähnlichem Erntezeitpunkt auf einem Acker wachsen.

Die 4 zukünftigen LerchenbergmüllerInnen haben die Hoffnung, dadurch etwas mehr Diversität sowohl auf die hiesigen Ackerflächen, als auch in ihr Portfolio zu bringen, da die geplante Reinigung auch für feinteilige Produkttrennungen funktionieren wird und den zukünftigen KundInnen der Mühle somit mehr Kombinationsmöglichkeiten innerhalb ihres Anbau offen stehen.

 

Beispiele für solche Mischkulturen sind der gleichzeitige Anbau von Leindotter und Hafer oder Erbsen und Triticale. Dadurch können Synergieeffekte genutzt und die Artenvielfalt gesteigert werden. Besonders interessant ist das für Betriebe die auf eine tiefe, wendende Bodenbearbeitung verzichten wollen. Das fördert wiederum den Humusaufbau, wodurch sich die Bodenstruktur verbessert und mehr Kohlenstoffdioxid im Boden gebunden werden kann.

 

[Wer Fragen oder Anregungen zum geplanten Projekt hat, kann sich gern bei Robert und Johanna melden – sie freuen sich über regen Austausch:

Johanna.Tschiersch[a-h…d]lerchenbergmuehle.de

Robert.Kuenne[a-h…d]lerchenbergmuehle.de]

 

Das Förderlogo zeigt eine Europa-Flagge, sowie die Buchstaben EPLR und das Logo des Förderprogramms LEADER.

Ziel ist es die lokale, gemeinschaftliche Grundversorgung, ökologisches Bewusstsein und die Partizipation an Produktionsprozessen zu fördern und somit langfristig in der Region Delitzscher Land zu verwurzeln.

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Allgemein

Call for Papers 01/2022

Call for Papers & Participation 01/2022

SoLawis im Raum Leipzig

Kooperationen zwischen SoLawis & anderen Direktvermarktenden

SoLawis & Bildungsprojekte

Im Rahmen unseres LEADER-geförderten Projektes erstellen wir drei Kurzbroschüren zu den oben genannten Themen. Dafür suchen wir erstens Menschen, die sich vorstellen können inhaltliche Beiträge zu verfassen und zweitens Input zu Erfahrungen und Beispielen geben können, letzteres gerne auch per e-Mail oder telefonisch. Da unser Projektgebiet das Delitzscher Land ist (das nördliche Nordsachsen um Taucha, Delitzsch & Schkeuditz), sollte in den Texten stets ein lokaler Bezug bestehen oder mindestens ableitbar sein.

Inhalte

Broschüre 1: SoLawis im Raum Leipzig

Hier suchen wir Beiträge zum Konzept der Solidarischen Landwirtschaft im Kontext gesellschaftlicher Entwicklungen und Phänomene wie z.B. Klimawandel / Stadt-Land-Beziehungen / Ländliche Entwicklung / Arbeitsbedingungen (im Verhältnis zur sonstigen Landwirtschaft) / Geschlechterverhältnis / Feminismus / Verhältnis zu Kleinbäuerlichkeit / Ernährungssouveränität / Subsistenz oder lokale Begebenheiten wie dem Bau der B87n.

Broschüre 2: Kooperationen zwischen SoLawis & anderen Direktvermarktenden

Hier sammeln wir Erfahrungsberichte und Analysen zum Thema Kooperation und den darin liegenden Potential und strukturelle Hürden.

Außerdem möchten wir existierende und potentielle Kooperationsmodelle vorstellen und suchen dafür konkrete Beispiele anhand derer auch Positives & Hindernisse abgeleitet werden können.

Broschüre 3: SoLawi & Bildungsprojekte

Hier sammeln wir Input zum Thema Bildungsarbeit im Kontext solidarischer Landwirtschaft. Dabei interessieren uns Fragen wie „Welches Potential haben Bildungsprojekte mit SoLawis?“, „An welche Betriebe kann ich mich als Bildungseinrichtungen wenden?“, „Wo findet man Angebote?“, „Welche Projekte, Exkursionen, etc. gab es schon?“

Struktur

Euer Beitrag sollte einen Titel und Untertitel haben, die zusammen klar machen, was das Thema des Beitrags ist. Er sollte möglichst logisch aufgebaut und einfach verständlich sein.

Umfang

Die jeweilige Broschüre wird insgesamt je nach Thema 15 – 30 Seiten haben. Für Textbeiträge wünschen wir uns Texte in einer Länge von 4.000 bis 8.000 Zeichen.

Bitte zitiert verwendete Quellen per Fußnoten.

Falls ihr Ideen zur Bebilderung habt, schickt diese gerne mit.

Zeitplan

Die Broschüren sollen Anfang Juli 2022 veröffentlicht werden, aller aller spätestens Anfang September 2022.

Bitte schickt uns eine kurze inhaltliche Skizze für euren Beitrag bis 31.01.2022. Wir werden uns dann im Anschluss bei euch mit Feedback zurückmelden.

Der finale Textentwurf sollte bei uns spätestens am 15.03.2022 eingehen.

Redaktionsschluss ist dann am 30.04.2022, damit die Broschüre dann ins Layout gehen kann.

Aufwandsentschädigung

Wir können eine Aufwandsentschädigung in Form eines Honorars zahlen.

Kontakt: lisa@www.allmendeverein.de

Allmende Taucha e.V.

Leipziger Str. 12

04425 Taucha

info@www.allmendeverein.de

www.allmendeverein.de

Das Förderlogo zeigt eine Europa-Flagge, sowie die Buchstaben EPLR und das Logo des Förderprogramms LEADER.

Ziel ist es die lokale, gemeinschaftliche Grundversorgung, ökologisches Bewusstsein und die Partizipation an Produktionsprozessen zu fördern und somit langfristig in der Region Delitzscher Land zu verwurzeln.