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Bericht zum La-Via-Campesina-Aktionstag 2021

„Für kleinbäuerliche Landwirtschaft, freies Saatgut und Ernährungssouveränität!“, so lautete das Motto der Kundgebung zum diesjährigen Aktionstag am 17.4.2021, zu dem Solawis aus Taucha und Vertreter*innen der Zivilgesellschaft aufriefen. Fast 100 Menschen versammelten sich am Samstag auf dem Tauchaer Marktplatz und lauschten den Redebeiträgen, der Musik von Kapa Tult und machten beim Gemüse-Raten mit. Dazu gabs die Möglichkeit, sich am Infostand über Ernährungssouveränität und praktische Handlungsansätze in der Region zu informieren.

Los gings mit der Begrüßung durch Isa und Benno von der Solawi Ackerilla, die auch auf die Wichtigkeit des Einhaltens der Hygiene-Regeln durch das Maske-Tagen und Abstand-Halten hinwiesen.

Julia von der Roten Beete machte sich in ihrem Redebeitrag auf die Reise in die Geschichte des weltweiten „La-Via-Campesina“-Netzwerks, erinnerte an die Ermordung von neunzehn Landlosen am 17.4.1996 während einer friedlichen Demonstration in Eldorado dos Carajás im brasilianischen Bundesstaat Pará und erläuterte die Wichtigkeit der gemeinsamen Kämpfe für die Rechte der Kleinbäuer*innen, Landarbeiter*innen, Hirt*innen und Fischer*innen, Landlosen und Indigenen.

Ein Vertreter von SAfT e.V. (https://saft-taucha.org) erläuterte das Konzept Hinter dem Slogan #SolidarischesTaucha, der auch ein bunt gestaltetes Banner zierte. Ziel der Mini-Kampagne ist die Präsenz bzw. Öffentlichkeit von und für nicht-rechte Positionen zu erhöhen sowie ein positives Identifikationsangebot zu schaffen. Möglichst viele Initiativen und Projekte sollen den Slogan auf Grundlage eines kurzen Selbstverständnisses mitnutzen. Außerdem thematisierte der Redebeitrag auch rechte Tendenzen in der Öko- und SoLaWi-Szene. Das Faltblatt „Solawis sind bunt!“ des Bundesnetzwerk Solidarische Landwirtschaft e.V. lag am Infostand aus .

Dann startete die Musik von Kapa Tult (https://www.kapa-tult.de) und inzwischen waren auch die ersten Sonnenstrahlen durch die Wolken gebrochen. Hier kam dann Tanzstimmung auf und die Teilnehmer*innen erfreuten sich an dem ersten kleinen Tauchaer Open-Air-Konzert seit langem.

Dem folgte ein Redebeitrag von Sabrina vom Allmende Taucha e.V. zu den 5 Bereichen der Ernährungssouveränität. Darin fordert die Nyeleni-Bewegung einen Umbruch in der Produktion und im Konsum von Nahrungsmitteln, die Neugestaltung der Lebensmittelverteilung, die Wertschätzung und Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der sozialen Verhältnisse in Lebensmittel- und Agrarsystemen, das Recht auf Gemeingüter, sowie eine Veränderung der Politiken,  die unsere Lebensmittel- und Agrarsysteme bestimmen. (mehr hier: http://nyeleni.de/ernaehrungssouveraenitaet/ und hier: http://nyeleni.de/wp-content/uploads/2014/08/NYELENI_Declaration_Deutsch…).

Für Groß und Klein folgte dann ein pantomimisches Gemüse-Raten zum Mitmachen.

Beim Offenen Mikrofon stellte sich die Klima-Initiative Taucha (klimataucha.noblogs.org/) vor, die im April das Klima-Bündnis Taucha gründen wird.

Dann stellte Luise von Extinction Rebellion Leipzig die Kampagne #NatureNeedsJustice (https://extinctionrebellion.de/aktionen/kampagnen/nature-needs-justice/d…) vor.

Ein Öko-Bauer aus Mittelsachen und Aktiver in der „Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) Mittelsachsen“ berichtete vom gestiegenen Interesse an ihrer Arbeit und ihrer Crowdfunding-Kampagne „Power to the Bauer“ (https://www.startnext.com/power-to-the-bauer/) für eine Verstetigung ihrer Arbeit.  

Insgesamt ein sehr gelungener Tag für alle Beteiligten, dem auch ein informativer Artikel in der Tagespresse nachfolgte (LVZ am 19.4.2021 „Internationaler Aktionstag: Kundgebung für kleinbäuerliche Landwirtschaft in Taucha “ URL: https://www.lvz.de/Region/Taucha/Kundgebung-fuer-kleinbaeuerliche-Landwi…).

Unterstützt wurde der Aufruf zur Kundgebung von den Solidarischen Landwirtschaftskooperativen Ackerilla, Rote Beete, Kleine Beete, KoLa Leipzig und VegUtopia aus Brandis sowie dem Allmende Taucha e.V. und der Werkstatt für nachhaltiges Leben und Arbeiten e.V. aus Sehlis.

Der Text wurde übernommen von http://schmiede4.net/?q=node/142.