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Besuch beim Bio-Hof Felgner

An der Hauptstraße in Wiedemar bei Leipzig – Schkeuditz befindet sich der auf den ersten Blick sehr kleine Bio-Hof Felgner. Den Familienbetrieb hat Henri Felgner 2015 von den Eltern übernommen. Seit 2003 wird hier bereits ökologisch gewirtschaftet. Um den Hof herum befinden sich 0,5 ha Gründüngung, Gemüse, ein paar Schafen und zwei Zebus – auch „Buckelrinder“ genannt.  1 ha mit verschiedensten Kartoffelsorten, sowie 124 (!) ha Ackerbauflächen sind etwas weiter vom Betrieb entfernt. 124 ha sind wirklich viel für einen Biobetrieb! Auf diesen baut Herr Felgner als ausgebildeter Landwirtschaftsmeister, Getreide und Ackerbohnen an. Natürlich auch alles ökologisch und nach Bioland – Richtlinien zertifiziert.

Im Gespräch mit ihm wurde deutlich: Im Verhältnis zum Ackerbau macht das Gemüse die meiste Arbeit – obwohl hiervon nur 0,5 ha angebaut werden. Zum besseren Verständnis für die Konsumentinnen: Dies erklärt auch die preislichen Unterschiede zwischen einem Kilogramm Getreide und beispielsweise einem Kilogramm Tomaten. In einem Kilogramm Tomaten stecken von der Pflanzung bis zur Ernte einfach viel, viel mehr händische Arbeitsstunden als in einem Kilogramm Getreide. Das alles stemmen Herr Felgner, seine Frau und seine Tochter gerade gemeinsam ohne zusätzliche Arbeitskräfte. Letztes Jahr hatte Herr Felgner lange nach einer ausgebildeten Gärtnerin oder einem Gärtner für den Betrieb gesucht. Da die Suche vergeblich war erfolgt nun wahrscheinlich eine Umstrukturierung des Betriebes und eine stärkere Spezialisierung auf insgesamt weniger Kulturen.

Henri Felgner mit den beiden Zebus und Schafen, welche von einem Freund geliehen sind. (Fürs Bild hat er sie extra mit Brot angelockt )
Auch auf dem Kürbisfeld herrscht Vielfalt: Hier wachsen die Sorten Hokkaido, Butternut und Muskat.
Alles Gemüse steht im Freiland, selbst die Tomaten! Das Gemüse ist dafür durch die stärkeren Witterungseinflüsse besonders abgehärtet und gilt als geschmacksintensiver.

Vermarktet wird momentan über die Ökokiste Leipzig und verschiedene so genannte „Food – Coops“ in Halle. Food – Coops sind Verbraucher-Initiativen, welche Räume mieten wo sich die Mitglieder der Food-Coops dann zu bestimmten Zeiten versch. ökologische und lokale Produkte abholen können. Im Unterschied zu einem Laden erfolgt die Bezahlung per Rechnung und wird Online organisiert. Vor Ort selbst sind keine VerkäuferInnen anwesend. Die Abholung erfolgt nach dem Vertrauensprinzip. Es werden so Kosten für das Betreiben eines vollständigen Ladens gespart und für die ErzeugerInnen bleibt so, über den direkten Weg der Abnahme finanziell etwas mehr hängen.

Henri Felgner fährt für die Food Coops wöchentlich nach Halle. Für die Ökokiste ernten seine Frau und er zudem immer schon Sonntags Nachmittags und Montags früh – damit Kohlrabi, verschiedenste Salatsorten und anderes Gemüse ebenfalls so frisch wie möglich bei den KundInnen der Ökokiste ankommt. Noch etwas ganz Besonderes zum Schluss: Das Gemüse wird auf extrem gutem Boden mit 90 – 100 Bodenpunkten angebaut. Mittels Bodenpunkten wird im deutschsprachigen Raum die Qualität des Bodens beschrieben. 102 Bodenpunkte besitzt der Boden mit der deutschlandweit höchsten Bodenpunktzahl. Die meisten Böden um Leipzig herum haben Bodenpunkte von 40 bis vlt. maximal 60. Daher sind 90 bis 100 Bodenpunkte wirklich etwas ganz besonderes & dies wirkt sehr wahrscheinlich auch auf den Geschmack des Gemüses aus.


Ziel ist es die lokale, gemeinschaftliche Grundversorgung, ökologisches Bewusstsein und die Partizipation an Produktionsprozessen zu fördern und somit langfristig in der Region Delitzscher Land zu verwurzeln.

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Fördergelder für den Verein

Als gemeinnütziger Verein sind wir eigentlich auf Spenden angewiesen, um unsere Arbeit langfristig sichern zu können.

Allerdings sind durch den Delitzscher Land e. V. auf den Leader-Aufruf 2019 aufmerksam geworden und haben einen Antrag eingereicht. Wir hatten GLÜCK! Unser Antrag wurde positiv beschieden und nun erhalten wir Fördergelder in Höhe von rund 275.000 €. Wow! Einen Teil der Gesamtfördersumme muss der Verein selbst aufbringen. Für einen kleinen Verein, kurz nach der Gründung eine Herausforderung. Aber auch hier meinten es viele Gut mit uns und haben den Verein mit Direktkrediten unterstützt, sodass das nötige Eigenkapital aufgebracht werden konnte. Vielen Dank dafür!

Doch worfür verwendet der Verein jetzt eigentlich diese Gelder?

Mit unserem Projekt „Projektmanagement zur Vernetzung regionaler Direktvermarktenden und solidarischer Landwirtschaft mit Konsument*Innen im LEADER-Gebiet Delitzscher Land*“ wollen wir die lokale, gemeinschaftlich organisierte & gesunde Ernährung im Delitzscher Land unterstützen. Wir möchten das ökologische Bewusstsein der Konsument*Innen fördern und eine Beteiligung an Produktionsprozessen ermöglichen. Mit dem Projekt möchte der Verein vor allem die Entwicklung im ländlichen Raum unterstützen und nutz gleichzeitig die „Solawi-Agglomeration“ im Delitzscher Land.

Und was bedeutet das konkret?

Für die Umsetzung des Projektes wird Personal benötigt. Die Förderstelle hat uns für die Projektlaufzeit (Nov. 2019 bis Sept. 2022) 1,5 Stellen bewillt. Diese sind nötig um die notwendige Projektarbeit zu leisten. Konkrete Maßnahmen zur Umsetzung der Projektziele sind:

  • Bedrafsanalyse zum Thema:“Die belebte Verteilstation als sozialer Treffpunkt und Abholpunkt für lokale Produkte“ >> mehr Information/Teilnahme
  • Aufbau von 2 belebten Verteilstationen >> mehr erfahren
  • Verschiedene Veranstaltungen, Workshops, Vernetzungstreffen in den Verteilstationen
  • Bildungsveranstaltungen für Kinder, Jugendliche & Erwachsene 
  • Öffenlichkeitsarbeit – Informationsstände zu Solawis und Direktvermarktende Betriebe, Informationsmaterial  
  • Netzwerkaufbau und Kontaktaufbau zu/zwischen Konsument*Innen und Betrieben

Sprechen Sie uns gerne an, wenn Sie Interesse an einem der Themen oder Anregungen haben. Sie treffen uns persönlich zu unseren Geschäftszeiten und zur Solawi-Sprechstunde (weitere Informationen dazu finden Sie auf der Startseite) an oder Sie schreiben eine E-Mail an info[äätt]allmendeverein.de.

Benötigt der Verein dann trotzdem noch Spenden?

Leider ja. Denn wie oben beschrieben, mussten wir für das Projekt Eigenmittel vorweisen. Diese haben wir dankenswerter Weise über Direktkredite erhalten. Allderdings müssen diese früher oder später zurückbezahlt werden. Zudem möchten wir den Verein gerne als eine festen Größe im Delitzscher Land etablieren. Dazu sind Tätigkeiten über das Projekt hinaus nötig und gerne möchten wir auch eine Einsatzstelle für den Bundesfreiwilligen Dienst werden.

  *Karte des Delitzscher Land

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Solawis im Delitzscher Land

Der Hotspot der Solidarischen Landwirtschaften im Delitzscher Land ist Taucha und seine Ortsteile. Folgende Solidarischen Landwirtschaften bzw. Gemüsegenossenschaften sind hier zu finden:

Es gibt außerdem weitere Solawis in der Nähe, die aber nicht mehr im Delitzscher Land ansässig sind. Das sind die Kleine Feldwirtschaft in Landsberg, die Solidarische Feldwirtschaft in Brandis & Leipzig sowie Allerlei in Leipzig. Hier geht es zur Übersichtskarte >> mehr erfahren Die Solawis sind unterschiedlich organisiert – als Genossenschaft, als Verein oder als Kollektiv. Auch wenn alle Solawis nach der gleichen Grundidee der gemeinschaftlichen Lebensmittelproduktion handeln, so haben alle individuelle Grundsätze nach dem sie ihr Handeln ausrichten. Einige Grundsätze & Merkmale der unterschiedlichen Solawis wurden von der AG Solawi des Ernährungsrates Leipzig zusammengetragen. Dabei nehmen die Solawis Stellung zu den Themen: 

  • Bietrunde
  • Mitarbeit
  • Mitbestimmung
  • Vergemeinschaftetes Eigentum
  • Lohnverhältnisse
  • Kredite
  • Ökologische Produktion, Beschaffung und Distribution
  • Sonstige gesellschaftspolitische Aktivitäten.

 Machen Sie sich ihr eigenes Bild und schauen Sie welche Solawi am besten zu Ihnen passt > hier geht es zu den Grundsätzen. Wenn Sie Fragen haben oder Ideen welche Infomationen über die Solawis im Delitzscher Land noch wertvoll wären, dann hinterlassen Sie bitte ein Kommentar.

Unser Flyer: „Was bedeutet solidarische Landwirtschaft“


 

Hier können Sie das Faltblatt Solidarische Landwirtschaft im pdf-Format herunterladen.

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Allgemein Saisonale Rezepte

Rhabarberkuchen mit Baiserhaube

Der Rhabarber hat die Erntesaison eingeläuetet. Viele Solawi-Mitglieder konnten sich bereits über die roten Stangen in der Gemüsekiste freuen. Viele leckere Speisen lassen sich mit dem Gemüse zubereiten. Heute möchte ich mit euch das Lieblings-Rhabaerkuchen-Rezept meiner Familie mit euch teilen:

 

 

Rhababerkuchen mit Baiserhaube (leider nichts für Veganer):

 

250 g Butter oder Magarine

250 g Zucker

300 g Mehr

100 g Stärke

8 Eigelb

2 Vanillezucker

3 TL Backpulver

etwas Milch

>> mit diesen Zutaten einen Rührteig herstellen und und auf ein Backblech verteilen. Den Teig bei 175 ° C vorbacken (bis der Teig auf der Oberseite anfängt sich zu bräunen).

Während der Teig vorbäckt:

750 g Rhabarber schälen und in kleine Stück schneiden.

 

 

Den Rhababer anschließend auf den vorgebackenen Teig gleichmäßig verteilen.

 

 

Für das Baiser

8 Eiweiß mit

150 g Zucker steif schlagen und

150 g Puderzucker unterheben

Das Baiser auf den rohen Rhababer verteilen.

 

Den Kuchen 45 Min bei 175 ° C fertig backen.

 

Tipps:

  • Ich hatte nicht ausreichend Speisestärke zur Hand. Stattdessen habe ich eine Packung Vanillepudding verwendet, den Vanillezucker eingespart und die fehlende Menge mit Mehl ersetzt.
  • Wem das Baiser nicht reicht, kann vor dem Verzehr noch Vanillesauce über den Kuchen geben – so isst es mein Mann am liebsten.

 Ich freue mich auf eure Rückmeldung, vegane Alternativen oder alternative Rezepte. Viele Grüße Johanna

Ziel ist es die lokale, gemeinschaftliche Grundversorgung, ökologisches Bewusstsein und die Partizipation an Produktionsprozessen zu fördern und somit langfristig in der Region Delitzscher Land zu verwurzeln.